1949 – George Orwell, 1984


„Big Brother is watching you“. Klassische Roman-Dystopie des Panoptismus. In dem von Orwell als nahzukünftig beschriebenen Staat herrscht permanente Audio- und Visio-Heimüberwachung als fern- und realübertragungstechnisch modernisierte Ausbaustufe von Benthams Konzept einer zentralen Registratur möglichst aller, auch privatester Vorgänge bei den Subalternen durch eine permanent abwesend-anwesende, ihrerseits uneinsehbare Souveränitäts-Instanz. Diese erscheint allmächtig und bricht in Orwells Erzählung jeden Widerstand. Indes offenbart sich im paranoiden Sadismus, mit dem sie jeden abweichenden Gedanken und überhaupt jede vitale Regung verfolgen muss, sowie in der konstitutiven Geheimniskrämerei bezüglich ihrer eigenen Machtstruktur, Verlogenheit und Brutalität die kindische Hybris, logische Absurdität und parasitäre Schwäche, die Orwells historische Bezugspunkte, konkret vor allem den Stalinismus und den Nationalsozialismus, auf Dauer in die Selbstauflösung respektive Selbstzerstörung trieben. Realgeschichtlich gewährt die von Orwell im Kern erfasste ‚Schwarze Panoramatik‘ denen, die sie begehren – was seit jeher auch für Teile der (und innerhalb der) Überwachten gelten kann –, temporäre praktische Vorteile und Kontroll-(Lust-)Gewinne, so dass mit jeder neuen Generation und Medientechnik neue Implementierungen und lokale Überwachungsdiktaturen sprießen. Jenseits der damit einhergehenden Versteinerung bleibt als seh-logische Grenze allerdings die Allschau-Prätention per se. Denn es kann letztlich nur einen „Großen Bruder“ geben. Solange mehrere konkurrieren, bleibt jeder – und sei es ein Weltkonzern oder Riesenreichsregime – im Kern ein ‚kleiner Spanner‘, voller Angst, selbst ausgespäht zu werden. – Johannes Ullmaier

Literatur / Quellen:

  • Orwell, George: Neunzehnhundertvierundachtzig, Zürich: Diana 1950

Weblinks:

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Schlagwörter: Allwahrnehmung, Ästhetik, audiovisuell, Bild, bildvisuell, Blicktransparenz, Buch, Didaktik, fiktional, Gesamtarchiv, Gesamtkompendium, Gesamtprojektion, Konzept/Idee, Laufpräsentation, Medialpanoramatik, Medientechnik, Organisation, Speicher, Technik, Text, textuell, Überwachung, Utopie/Dystopie, Zentralblickpunkt, Zugleichspräsentation, Zugriffspräsentation

1945 – Memex

In seinem Aufsatz As we may think entwirft Vannevar Bush mit Memex das Konzept eines universalen Gedächtnisspeichers: „A memex is a device in which an individual stores all his books, records, and communications, and which is mechanized so that it may be consulted with exceeding speed and flexibility. It is an enlarged intimate supplement to his memory.“ (Bush, „As we may think“, S. 106 f.). Obwohl in der vorgeschlagenen Weise nie im größeren Stil umgesetzt, bleibt Memex als Präfiguration der Hyperlink-Idee sowie aller späteren digitalen Lebens-Welt-Archive einer der folgenreichsten Impulse, den individuellen Kognitionsraum welt- und zeitpanoramatisch auszuweiten. – Johannes Ullmaier

Literatur / Quellen:

  • Bush, Vannevar: „As we may think“. In: Atlantic Monthly 176 (1945), S. 101–108

Weblinks:

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🖙 As we may think

Schlagwörter: Bild, Diagramm, Didaktik, faktual, geordnet, Gesamtarchiv, Gesamtdiagramm, Gesamtkompendium, Idealpanoramatik, Karte, Konzept/Idee, Medialpanoramatik, Medientechnik, offen, Organisation, schematisch, Speicher, symbolisch, Tabelle, Technik, Text, textuell, Überwachung, unbegrenzte Allheit, Unterhaltung, Utopie/Dystopie, Wissenschaft, Zugriffspräsentation

1942 – Jorge Luis Borges, Himmlischer Warenschatz wohltätiger Erkenntnisse (im Original chinesisch)

In einem Aufsatz, in dem er John Wilkins’ Universalsprache (1668) in Erinnerung ruft, diskutiert Jorge Luis Borges (1942/1953 ff.) auch einige alternative Systeme zur Klassifikation aller existierenden Dinge, darunter dasjenige in einer chinesischen Enzyklopädie, von der er durch den deutschen Sinologen Franz Kuhn (1884–1961) erfahren hatte. Leider zitiert Borges daraus nur den Abschnitt zur Klassifikation der Tiere (der immerhin einen späteren Professor für die Geschichte der Denksysteme zuerst zum Lachen, und dann zum Verfassen eines seiner Hauptwerke brachte, Foucault, Les mots et les choses, S. 7). Ein in der Bibliothek von Babel (1941) auffindbares Exemplar dieser Enzyklopädie zeigt aber, dass dieses Klassifikationssystem noch in deren jüngster Auflage weitgehend erhalten geblieben ist und auch auf andere Gegenstände in analoger Weise, wenngleich mit einigen Detailanpassungen, Anwendung findet. So werden etwa Autos dort in folgende Gruppen unterteilt: „(a) dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei gehörende, (b) verschrottete, (c) solche mit Airbag, (d) Milchtanker, (e) Fiat Pandas, (f) solche aus Science-Fiction-Filmen, (g) solche ohne Zulassung, (h) in diese Rubrik gehörige, (i) die von jungen Männern aus Niederbayern gesteuert werden, (j) unzählige, (k) mit einer Polaroid-Kamera photographierte, (l) und so weiter, (m) die Fußgänger überfahren haben, (n) die von weitem wie Isettas aussehen.“ – Robert Stockhammer

Literatur / Quellen:

  • Borges, Jorge Luis: „El idioma analítico de John Wilkins“ [1942]. In: Obras Completas, Buenos Aires: Emecé 1953, S. 139–144
  • Borges, Jorge Luis: Gesammelte Werke in zwölf Bänden. Band 5: Der Erzählungen erster Teil: Universalgeschichte der Niedertracht / Fiktionen / Das Aleph, München: Hanser 2000
  • Foucault, Michel: Les mots et les choses: Une archéologie des sciences humaines, Paris: Gallimard 1966
Schlagwörter: Buch, Diagramm, Didaktik, Enzyklopädie, fiktional, geordnet, Gesamtarchiv, Gesamtdiagramm, Gesamtkompendium, geschlossen, Idealpanoramatik, Konzept/Idee, Organisation, schematisch, Speicher, Text, textuell, Unterhaltung, Utopie/Dystopie, Zugriffspräsentation

1941 – Jorge Luis Borges, Die Bibliothek von Babel

Erzählung um die Fiktion einer Bibliothek mit allen auf Basis eines 25-Zeichen-Alphabets kombinatorisch möglichen Büchern. In der so entstehenden Unmasse an größtenteils sinnlosen Zeichenketten verbergen sich indes zwangsläufig auch alle sinnvollen Konstellationen und Inhalte, alle möglichen Gedanken, Geschichten und Wahrheiten, selbst wenn die Chance, zu Lebzeiten auf ein Buch zu stoßen, das etwa ein Shakespeare-Drama enthält, in der Quasi-Unendlichkeit dieses Babylonischen Büchermeeres verschwindend gering ist. Als visionäre Überbietung realer Unternehmungen zur Sammlung ‚aller Bücher‘ wie der Bibliothek von Alexandria rekurriert Borges’ vielrezipierte Idee auf die Tradition der Ars Combinatoria (Raimundus Lullus) und hat in Laßwitz’ Die Universalbibliothek einen nahen Vorläufer. – Johannes Ullmaier

Literatur / Quellen:

  • Borges, Jorge Luis: Gesammelte Werke in zwölf Bänden. Band 5: Der Erzählungen erster Teil: Universalgeschichte der Niedertracht / Fiktionen / Das Aleph, München: Hanser 2000, S. 151–160
  • Eco, Umberto: Die unendliche Liste, München: Hanser 2009, S. 363–370
  • Lullus, Raimundus: Ars brevis [1308], Hamburg: Meiner 2001

Weblinks:

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Schlagwörter: (Aus-)Faltung, Ästhetik, Bauwerk, Buch, Didaktik, fiktional, geordnet, Gesamtarchiv, Gesamtdiagramm, Gesamtkompendium, geschlossen, Idealpanoramatik, Inhaltspanoramatik, Konzept/Idee, Laufpräsentation, Medialpanoramatik, Organisation, schematisch, Speicher, symbolisch, Text, textuell, unbegrenzte Allheit, Unterhaltung, Utopie/Dystopie, Zugriffspräsentation

1938 – LSD-Panoramatik

Eher zufällig entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann am eigenen Körper und Geist die stark halluzinogene Wirkung der Substanz Lysergsäurediethylamidt. Nach der Einnahme kommt es zu Veränderungen der Sinneswahrnehmung und des Bewusstseinserlebens, insbesondere im Raum- und Zeitempfinden, ferner zu Euphorien, Synästhesien und quasi-religiösen Ekstasen, bis hin zur vollständigen Auflösung des Ich-Bewusstseins. Manche Konsument:innen berichten davon, ‚alles wahrnehmen‘ zu können (visuell, akustisch, haptisch), etwa ein Werbeagent, dessen Schilderung Hofmann für seinen eigenen Buchbericht aus John Cashmans LSD-Die Wunderdroge übernommen hat: „Ich habe natürlich keine Vergleichsmöglichkeit, bin jedoch überzeugt, kein Heiliger hat erhabenere oder herrlichere Visionen gesehen oder einen seligeren Zustand der Transzendenz erlebt als ich. […] In einem einzigen kristallklaren Augenblick erkannte ich, dass ich unsterblich war. […] Plötzlich war ein strahlendes Licht und die schimmernde Schönheit der Einheit. Alles war erfüllt von diesem Licht, weißes Licht von unbeschreiblicher Klarheit. Ich war tot, und ich war geboren […] Ich sah Gott und den Teufel und alle Heiligen, und ich erkannte die Wahrheit. Ich fühlte, wie ich ins All hinausflog, ohne Schwere und ohne Fesseln, dazu befreit, in dem seligen Glanz der himmlischen Erscheinung zu baden.“ Indes kann es auch zu allumfassenden Horrortrips kommen, wie bei einem Maler und seiner Freundin, der berichtet: „Alles um uns herum war feindlich und drohend, als wollte es im nächsten Augenblick über uns herfallen. […] Es gab keine Vernunft und keine Zeit mehr; es schien, als ob dieser Zustand nie mehr enden würde.“ So besitzt LSD ein zwar unspezifisches und kaum steuerbares, doch gegebenenfalls sehr großes Potenzial zu himmlisch oder höllisch überwältigenden Allschau-Eindrücken. – Caroline Klein | Johannes Ullmaier

Literatur / Quellen:

  • Moser, Jeannie: Psychotropen: eine LSD-Biographie, Konstanz: Konstanz University Press 2013
  • Hofmann, Albert: LSD – mein Sorgenkind: die Entdeckung einer „Wunderdroge“, Stuttgart: Klett-Cotta 2001

Weblinks:

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Schlagwörter: Allwahrnehmung, Ästhetik, audiovisuell, auditiv, bildvisuell, Blicktransparenz, Draufblick, Event/Performance, faktual, Fernblick, fiktional, Gesamtprojektion, haptisch, Immersion, Laufpräsentation, Medialpanoramatik, mimetisch, Mythos/Religion, offen, Rahmenexpansion, Realpanoramatik, schematisch, symbolisch, unbegrenzte Allheit, Unterhaltung, Utopie/Dystopie, visuell, Wissenschaft, Zeitensynopse, Zugleichspräsentation

1929 – Buckminster Fuller, Dymaxion House

Mit dem Modellentwurf eines hexagonalen Hauses schlägt Designvisionär Fuller als architektonisches Paradigma des zukünftigen Standard-Eigenheims eine Art bewohnte Panorama-Plattform vor. Doch der häusliche Rundumblick in die Welt geht nie in Serie. – Johannes Ullmaier

Literatur / Quellen:

  • Borges, Sofia (Hg.): The Tale of Tomorrow. Utopian Architecture in the Modernist Realm, Berlin: Die Gestalten 2016, S. 110–111; 116 f.
  • Krausse, Joachim/Lichtenstein, Claude: Your Private Sky. R. Buckminster Fuller. Design als Kunst einer Wissenschaft, Zürich: Lars Müller 1999, S. 122–145

Weblinks:

🖙 Wikipedia Fuller
🖙 Wikipedia Dymaxion

Schlagwörter: 360°, Ästhetik, Bauwerk, Blicktransparenz, Fernblick, haptisch, Konzept/Idee, Naturpanorama, Organisation, Realpanoramatik, Technik, Überwachung, Utopie/Dystopie, visuell, Zentralblickpunkt, Zugleichspräsentation

1927–1940 – Walter Benjamin, Passagenwerk

Das fragmentarisch überlieferte und postum im Rahmen einer editionsphilologischen Sichtung Rolf Tiedemanns als Passagenwerk titulierte Projekt, an dem Benjamin von 1927 bis 1940 arbeitet, begreift sich in seiner offenen, unvollendeten und letztlich wohl unvollendbaren Form als philosophische Geschichtsrekonstruktion der Pariser Urbanität des 19. Jahrhunderts. Diese versucht es in Form eines gigantischen Diskurs-Wimmelbildes in ihrer Gesamtheit zu erfassen und zu präsentieren – in der Hoffnung, aus der Urgeschichte des modernen Kapitalismus das katastrophische 20. Jahrhundert zu erhellen. Anstelle eines stringenten Textkorpus kompiliert Benjamin eine heterogene Materialsammlung, die in 48 Konvoluten, begleitet von zwei Exposés, diverse Text- und Bildquellen sowie Zitate und Kommentare ausbreitet. Bereits das erste Exposé – das einen Einblick in das Themenspektrum gewährt, welches sich von den Pariser Passagen über die Panoramen und Weltausstellungen bis zum Interieur und den Straßen von Paris erstreckt – postuliert, dass Text- und Stadtraum als konvergierende Konzepte zu betrachten seien. So soll die dispositorische Nachahmung der Pariser Passagenarchitektonik, die zum Flanierdurchgang durch die Konvolute respektive Auslagen und Präsentationsräume einlädt, einen gleichermaßen multiperspektivischen wie integralen Zugang zur Dialektik des 19. Jahrhunderts eröffnen. Inwieweit Benjamins panoramatische Utopie einer translinearen Textverräumlichung zur Erfassung einer historischen Totalität sich in der realen Leserezeption vermittelt, muss individuell erkundet werden. – Violetta Xynopoulou

Literatur / Quellen:

  • Benjamin, Walter: Das Passagen-Werk, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1983
  • Lindner, Burkhardt: Benjamin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart: J. B. Metzler 2011
  • Kranz, Isabel: Raumgewordene Vergangenheit. Walter Benjamins Poetologie der Geschichte, München: Wilhelm Fink 2011

Weblinks:

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🖙 Youtube

Schlagwörter: Ästhetik, Bild, bildvisuell, Buch, Denkmal, Didaktik, faktual, Gesamtkompendium, Gesamtprojektion, Konzept/Idee, Laufpräsentation, Medialpanoramatik, Mythos/Religion, offen, Organisation, Panorama-Diskurs, panoramatische Diskursform, Rahmenexpansion, symbolisch, Text, textuell, Überbreite, Universalchronik, Unterhaltung, Utopie/Dystopie, Wissenschaft, Zugriffspräsentation

1920 – Jewgenij Samjatin, Wir

Im Jahr 1920 verfasst und infolge der rigorosen sowjetischen Zensur erst 1924 und nur im Tamizdat publiziert, schildert der dystopische Roman des russischen Schriftstellers Jewgenij Iwanowitsch Samjatin (1884–1937) ein aus technischem Fortschritt und damit einhergehendem Machbarkeitswahn resultierendes Gesellschaftssystem des entindividualisierenden Totalitarismus. Von der Außenwelt durch eine Mauer getrennt, führen die Bewohner ein in allen, auch privaten, Belangen minutiös reglementiertes Leben als Nummern und in einheitlichen Uniformen. Sie leben in kubischen Wohnblöcken aus Glas, deren Transparenz sie allseits diszipliniert. Samjatins extrapolierende Überzeichnung der zeitgenössischen Sowjetdiktatur nimmt in der Diegese auch deren Zusammenbruch vorweg, wodurch sie zugleich zur allgemeinen Allegorie auf die panoptische Hybris des Menschen wird. Samjatins Werk inspiriert in der Folge maßgeblich heute bekanntere Dystopien wie Aldous Huxleys Brave New World (1932) und George Orwells 1984 (1949). – Violetta Xynopoulou

Literatur / Quellen:

  • Leucht, Robert: Dynamiken politischer Imagination. Die deutschsprachige Utopie von Stifter bis Döblin in ihren internationalen Kontexten 1848–1930, Berlin/Boston: De Gruyter 2016
  • Samjatin, Jewgenij: Wir [1920/24], Köln: Kiepenheuer & Witsch 1958
  • Schneider, Manfred: Transparenztraum. Literatur, Politik, Medien und das Unmögliche, Berlin: Matthes & Seitz 2013, S. 253–256

Weblinks:

🖙 Wikipedia

Schlagwörter: Allwahrnehmung, Ästhetik, Blicktransparenz, Buch, Didaktik, fiktional, Gesamtprojektion, Konzept/Idee, Laufpräsentation, Medialpanoramatik, mimetisch, Organisation, Realpanoramatik, symbolisch, Technik, Text, textuell, Überwachung, Unterhaltung, Utopie/Dystopie, visuell, Zugleichspräsentation, Zugriffspräsentation

1914 – Bruno Taut, Glaspavillon auf der Kölner Werkbund-Ausstellung


Der (zerstörte) Pavillon der Deutschen Glasindustrie, den Taut zur Kölner Werkbundausstellung 1914 beisteuert, steht hier repräsentativ für den moderne-utopischen Impuls zu einer all-durchsichtigen Architektur und Lebensweise insgesamt, wie sie im selben Jahr in Paul Scheerbarts Essay Glasarchitektur programmatisch entworfen wird. Gegen Ende heißt es darin: „Nach dem Gesagten können wir wohl von einer ‚Glaskultur‘ sprechen. Das neue Glasmilieu wird den Menschen vollkommen umwandeln.“ (Scheerbart, Glasarchitektur, S. 125). – Johannes Ullmaier

Literatur / Quellen:

  • Scheerbart, Paul: Glasarchitektur [1914], Berlin: Gebr. Mann 2000
  • Thiekötter, Angelika: „Kristallisationen, Splitterungen. Bruno Tauts Glashaus“. In: Kristallisationen, Splitterungen. Bruno Tauts Glashaus, Ausst.-Kat. Berlin, Werkbund-Archiv, hg. von Oliver Bätz, Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 1993
  • Schneider, Manfred: Transparenztraum. Literatur, Politik, Medien und das Unmögliche, Berlin: Matthes & Seitz 2013, S. 191–207

Weblinks:

🖙 Wikipedia Taut

Schlagwörter: Allwahrnehmung, Ästhetik, Bauwerk, Blicktransparenz, Denkmal, faktual, Gesamtprojektion, Konzept/Idee, offen, Organisation, Realpanoramatik, Technik, Überwachung, Utopie/Dystopie, visuell, Zugleichspräsentation

1904 – Kurd Laßwitz, Die Universalbibliothek

Dialogerzählung des Physikers und Mehrwelten-Sci-Fi-Pioniers (Auf zwei Planeten, 1897), in der das vielfach präfigurierte Konzept einer Bibliothek aller kombinatorisch möglichen Bücher – hier mit bis zu 500 Seiten Umfang – durchgespielt und deren Größe als zwar endlich, doch für das reale Universum viel zu groß erkannt wird; nimmt das Kernmotiv von Jorge Luis Borges’ Bibliothek von Babel vorweg, setzt aber andere Akzente. – Johannes Ullmaier

Literatur / Quellen:

  • Laßwitz, Kurd: „Die Universalbibliothek“ [1904]. In: Nie und Immer, hg. von Kurd Laßwitz, Lüneburg: Dieter von Reeken 2009

Weblinks:

🖙 Text
🖙 Wikipedia zu Laßwitz

Schlagwörter: (Aus-)Faltung, Ästhetik, Bauwerk, Buch, Didaktik, fiktional, geordnet, Gesamtarchiv, Gesamtdiagramm, Gesamtkompendium, geschlossen, Idealpanoramatik, Inhaltspanoramatik, Konzept/Idee, Laufpräsentation, Medialpanoramatik, Organisation, schematisch, Speicher, symbolisch, Text, textuell, unbegrenzte Allheit, Unterhaltung, Utopie/Dystopie, Zugriffspräsentation