
Die Brücke der nationalen Einheit (auch: Brücke des nationalen Zusammenhalts, ungarisch: Nemzeti összetartozás hídja) ist eine Fußgängerbrücke in Sátoraljaújhely im Nordosten Ungarns. Sie ist mit einer Spannweite von 723 Metern die längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt. Das Bauwerk ist Teil des Zemplén-Abenteuerparks und verbindet die Berge Szárhegy und Várhegy im Tokajer Gebirge. Aus einer Höhe von 80 Metern bietet die Brücke imposante Ausblicke auf die umliegenden Wälder, das Zemplén-Gebirge sowie bis zur slowakischen Grenze. Wer über die Hängebrücke spaziert, muss schwindelfrei sein, denn in der Mitte befindet sich ein acht Meter langer Glassteg. Dieser bietet den Besuchern einen allseitigen Ausblick und besonderen Nervenkitzel. – Jakob Wallis
2021 – Metaverse
Online-basierte Umgebung, die als möglichst allumgreifende virtuelle Welt konzipiert ist, in der Benutzer:innen ihr Leben ansiedeln, erweitern und dessen kreatürliche Anteile mitunter ersetzen können. In den Räumen dieser Hybridsphäre können Anwender:innen in Kombination von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) ein Leben führen, das vornehmlich die Bereiche Bildung, Unterhaltung, Handel und Kommunikation umfasst. Der Begriff „Metaverse“ entstammt dem dystopischen Roman Snow Crash (1992) von Neal Stephenson, wird aber mittlerweile hauptsächlich von der Marke Meta (ehemals Facebook) dominiert, die seit 2021 die Entwicklung dieser Sphäre forciert. Letztere soll sowohl verschiedene Plattformen untereinander als auch die reale Welt mit der virtuellen verkoppeln. Ziel ist dabei nicht zuletzt, den Immersionsgrad des Erlebens gegenüber rein virtuellen, als Paralleluniversen von der realen Welt deutlich abgespaltenen Welten wie Second Life zu steigern. Das User-Dasein soll nicht länger nur online simuliert, sondern zum plattform- und (meta-)konzernbasierten VR- plus Primär-Lebens-Konglomerat werden. – Hannah Bartölke
Literatur / Quellen:
- Kreutzer, Ralf/Klose, Sonja: Metaverse kompakt. Begriffe, Konzepte, Handlungsoptionen, Wiesbaden: Springer Gabler 2013
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2021 – Aussichtsplattform Summit One Vanderbilt

Transparente Panorama-Plattform mit ‚freischwebendem‘ New-York-Ausblick, beispielhaft für den unverminderten weltweiten Inszenierungswettbewerb um immer spektakulärere Panoramablick-Attraktionen. – Johannes Ullmaier
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2021 – James-Webb-Weltraumteleskop

Am 25. Dezember 2021 wird das 6,2 t schwere Teleskop von einer Ariane-5-Weltraumrakete der ESA in den Weltraum transportiert und erreicht am 24. Januar 2022 seinen etwa 1,5 Mio. km weit von der Erde entfernten Bestimmungsort. Das bereits 1996 gestartete Projekt zur Entwicklung eines Nachfolgers für das Hubble- und das Spitzer-Teleskop sah eine Vergrößerung des Spiegeldurchmessers sowie ausgeweitete Beobachtungen im Infrarotbereich vor. Der Aufbau des James-Webb-Teleskops ähnelt dem von Hubble, doch besteht der nun 6,5 m große Spiegel jetzt aus 18 Einzelsegmenten. Das Teleskop ist vor allem für die Erfassung von Galaxien konzipiert, deren Licht stark rotverschoben ist, was bedeutet, dass diese sehr weit von der Erde entfernt sind. Somit dringt der Blick nun selbst gegenüber Hubble noch einmal um ein Vielfaches weiter und tiefer in den Raum, und damit auch zeitlich näher an den Beginn des Universums als jemals zuvor. – Kaim Bozkurt
Literatur / Quellen:
- Hanslmeier, Arnold: Neue Fenster in das Universum: Von Hubble-, James-Webb und anderen Großteleskopen bis zu Gravitationswellendetektoren, Berlin/Heidelberg: Springer 2023
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2020 – Smartphone-Applikation BeReal

Ein Smartphone mit Internetzugang und Kameras auf der Vorder- und Rückseite reicht aus, um mit der von Alexis Barreyat und Kevin Perreau entwickelten Applikation BeReal in ein globales Panoptikum jeweils synchron erstellter fotografischer Momentaufnahmen zu gelangen, von dem Jeremy Bentham nur hätte träumen können. Auf ihrer Website erklärt die App sich selber so: „Your phone chimes, and the notification reads, ‚Time to BeReal: Two minutes to capture a BeReal and see what your friends are up to!‘ Depending on your setting, you pause and pose to make your post. Maybe there are others around you doing the same. […] Everyday BeReal sends out a notification. Users then have 2 min to generate a picture with both their front- and back-facing cameras and post to their feed. Once posted, they may see photos from their friends or from BeReal users around the world in a ‚Global‘ feed.“ 2022 steigt die Popularität von BeReal explosionsartig an. Zeitweise schaffen so über 70 Mio. registrierte Nutzerinnen und Nutzer gemeinsam täglich Querschnitts-Panoramen. – Bianka Niebling
Literatur / Quellen:
- Maddox, J.: „More real, or just more surveillance? Panopticism and shifting authenticity paradigms in BeReal“. In: Convergence 29 (2023), H. 5, S. 1183–1198
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2018 – Goldene Brücke

Die Goldene Brücke ist eine 150 Meter lange Fußgängerbrücke im Bà-Nà-Hills-Resort des Truong-Son-Gebirge in der Nähe der vietnamesischen Großstadt ÐàN?ng. Sie wird im Juni 2018 nach einjähriger Bauzeit eröffnet und besteht aus einem Stahlgeflecht und Fiberglas. Primär als Zubringer einer Seilbahnstation gebaut, verbindet sie diese mit den Gartenanlagen eines Berghotels. Von der Brücke, die 1400 Meter über dem Meeresspiegel liegt, bietet sich eine majestätische Panorama-Aussicht auf die umgebende Landschaft. Die zwei riesigen Steinhände, die das Bauwerk zu stützen scheinen, machen es zu einer der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten des Landes, die Touristen zum Beschauen wie zum Über- und Herunterschauen gleichermaßen einlädt. – Jakob Wallis
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2016 – Beipanjiang-Brücke

China hat gerade einen Rekord verkündet: Dort wurde die höchste Brücke der Welt gebaut und nun für den Verkehr geöffnet. Fast 570 Meter hoch spannt sie sich über das Beipanjiang-Tal, eine etwa einen Kilometer breite Schlucht, die zwei benachbarte Provinzen trennt. Die Schrägseilbrücke, deren Baukosten rund 130 Millionen Euro betragen, ist eine stählerne Fachwerkkonstruktion und Teil einer Autobahn. Künftig müssen die Autofahrer dort nicht mehr fünf Stunden lang durch die Berge kurven, um in die andere Provinz zu gelangen. Durch die 1341 Meter lange Brücke verkürzt sich die Fahrtzeit auf weniger als eine Stunde. Das Bauwerk scheint in einer atemberaubenden Höhe über der Schlucht zu schweben. Selbst wenn über dem Tal dichter Nebel liegt, haben Autofahrer dennoch Chancen auf Sonnenschein und einen schwindelerregenden Rundumblick. – Jakob Wallis
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2011 – Ólafur Elíasson, Your Rainbow Panorama

Auf einem Dach des Kunstmuseums ARoS im dänischen Aarhus installierter, begehbarer Rundring von 150 m Umfang mit panoramatischen Aussichts-Glaswänden, die so getönt sind, dass sie sich zu einem ‚Regenbogen-Farbkreis‘ schließen. – Lea Müller | Johannes Ullmaier
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2010 – Burj Khalifa

Nach einer Bauzeit von weniger als sechs Jahren wird der Wolkenkratzer Burj Khalifa in Dubai – mit seinen 163 Stockwerken und einer Höhe von 828 m das höchste Bauwerk der Welt – am 4. Januar 2010 offiziell eröffnet. Der US-amerikanische Architekt Adrian Smith und das Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill, das mit dem Sears Tower bereits zuvor ein welthöchstes Gebäude konzipierte, entwirft das Gebäude nach dem Vorbild des Spiralminaretts der Moschee von Samarra, der einst größten Moschee der Welt.
Einen Tag nach der Eröffnung des Burj Khalifa wird auf dessen 124. Etage eine Freiluft-Aussichtsplattform auf 453 m Höhe eingeweiht, zu dieser Zeit die höchste der Welt. Nachdem sie im Dezember 2011 durch eine Aussichtsplattform des Canton Towers in Guangzhou auf 488 m Höhe abgelöst wird, bietet der 148. Stock ab Oktober 2014 auf 555 m eine noch höhere Aussichtsplattform. Diese wird im Juni 2016 durch die wiederum höhere Aussichtsplattform des Shanghai Towers auf 561 m abgelöst, woraufhin im Februar 2019 schließlich auf den Stockwerken 152–154 des Burj Khalifa auf 584 m Höhe die einstweilen höchste Lounge der Welt errichtet wird. Wie sich der Senkrechtvergleich zwischen Dubai und China weiter entwickelt, bleibt abzuwarten. Europa und die USA sind spätestens seit der Jahrtausendwende nicht mehr im Wettbewerb. – Kaim Bozkurt
Literatur / Quellen:
- Hill, John: Skyscraper: Vom Tribune Tower in Chicago bis zum Burj Khalifa in Dubai, München: Deutsche Verlags-Anstalt 2018, S. 134–137
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2010 – Infinitypool des Marina Bay Sands Hotels (Singapur)
Infinitypools (auch als ‚Überlaufpools‘ oder ‚Unendlichkeitsbecken‘ bekannt) sind seit Jahren ein beliebtes architektonisches Feature. Durch die besondere Bauweise des Pools ändert sich sowohl der Blick als auch die Perspektive der Schwimmenden auf die räumliche Umgebung. Designziel ist eine optische Illusion des Unendlichen. Dies wird durch eine abgesenkte Kante des Beckens ermöglicht, über die das Wasser kontinuierlich in eine außenliegende Überlaufrinne strömt. Von dort aus wird es in den Kreislauf des Pools zurückgeführt. Diese Bauweise erzeugt die visuelle Illusion, dass der Pool keine Begrenzung habe. Zudem integrieren sich Infinitypools häufig durch ihre spiegelnde Oberfläche in die umliegende Landschaft und liegen demgemäß bevorzugt an erhöhten Orten wie Hügeln, Klippen oder Dächern. Dadurch scheinen sie direkt mit der Umgebung zu verschmelzen, seien dies Wassermassen wie das Meer oder ein See, oder seien es Berge oder der Himmel. So oder so ermöglichen Infinitypools einen freien Blick und lassen Schwimmende das umliegende Panorama – etwa von Großstädten wie Singapur – genießen. Die Gestaltung ohne sichtbare Kanten lenkt den Blick nicht ab und eröffnet eine ungehinderte Aussicht. Dies verstärkt das Gefühl, Teil der Umgebung zu sein.
Um 2025 befindet sich der wohl bekannteste Infinitypool auf einer Dachterrasse, welche als Brücke dient und die drei Türme des 2010 eröffneten Marina Bay Sands Hotels in Singapur verbindet. Das Schwimmbecken liegt im 56. Stock auf knapp 190 Metern Höhe, misst 146 Meter Länge und ist somit zugleich das weltgrößte Außenschwimmbad in solcher Höhe. Gleichwohl gibt es im Dubaier Adress Beach Resort seit 2021 einen noch ca. 100 Meter höher gelegenen Infinitypool, der vom ebendort gelegenen Burj-Khalifa-Wolkenkratzer allerdings seinerseits um mehrere hundert Meter überragt wird. – Nele Schön / Lena-Maria Weiß
