In einer eigens neu eröffneten Rotunde (15 m Höhe, 38 m Durchmesser) in der Rue des Marais-du-Temple 14 in Paris präsentiert der ehemalige Offizier und erfolgreiche französische Marinemaler Jean-Charles Langlois dieses (nicht erhaltene) Rundbild. Um den Illusionseffekt zu steigern, lässt sich Langlois eine Neuerung einfallen: Er ersetzt die traditionelle Plattform durch das Achterdeck der Fregatte Scipio, die selbst an dem gezeigten Gefecht teilgenommen hat. Germain Bapst schreibt dazu: „Während der Betrachter früher das Schauspiel isoliert und entfernt aus der Vogelschau sah, versetzte ihn Langlois direkt ins Zentrum des Geschehens.“ (zit. n. Comment, Das Panorama, S. 47). Auch überbrückt Langlois den Graben zwischen Plattform und Bild mit Gegenständen und perfektioniert damit das sogenannte Faux Terrain. Gaslicht und Ventilation werden eingesetzt, um Feuer und Seewind vorzutäuschen. Vor Ort wird ein Programmheft ausgehändigt, in dem die Vorgeschichte und Folgen des gezeigten Moments der Schlacht erläutert sind, angereichert durch Berichte von Zeitzeugen. – Clara Wörsdörfer
Literatur / Quellen:
- Comment, Bernard: Das Panorama. Geschichte einer vergessenen Kunst, Berlin: Nicolai 2000
- Geimer, Peter: Die Farben der Vergangenheit. Wie Geschichte zu Bildern wird, München: C. H. Beck 2022, S. 63–65