ca. 900–999 – Josua-Rolle


Die im 10. Jahrhundert in Konstantinopel entstandene Schriftrolle zeigt auf 27 Bildern das Leben Josuas. Sie wird der kaiserlich-byzantinischen Hofschule, womöglich Konstantin VII., zugeordnet. Die 10 m lange Schrift befindet sich heute als Cod. Vat. Palat. gr. 431 in der Biblioteca Apostolica Vaticana. Es handelt sich um eine hagiografische Übersicht zum Leben Josuas zwischen Tableau und Laufrolle. Obwohl die Grisaillien von mehreren Händen erstellt wurden, ergeben sie eine zusammenhängende Erzählung. Ungewöhnlich ist, dass dieses Werk der byzantinischen Kunst auf die Form der antiken Schriftrolle zurückgreift und nicht als Codex umgesetzt wurde. Durch die Art der Präsentation ergibt sich ein panoramatischer Lebensüberblick. Zudem gehen die Szenen z. T. fließend ineinander über und zeigen mit Himmelskörpern Tag- und Nachtwechsel an. – Antje Schilling

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Schlagwörter: (Aus-)Faltung, Ästhetik, Bild, bildvisuell, Buch, Denkmal, Didaktik, Draufblick, fiktional, geordnet, Gesamtprojektion, Laufpräsentation, Medialpanoramatik, mimetisch, Mythos/Religion, Panoramabild, Rahmenexpansion, schematisch, symbolisch, Text, textuell, Überbreite, Unterhaltung, Zeitensynopse, Zugleichspräsentation