Im ersten der sogenannten „Scheibenwelt-Romane“ The Colour of Magic (Die Farben der Magie) wird eine fiktive Gesamtszenerie eingeführt, die auch in den dutzenden Folgewerken dieser Buchserie als Schauplatz dient. Pratchetts Welt ist flach und scheibenförmig, hat einen Durchmesser von ca 16.000 km und liegt auf dem Rücken von vier Elefanten. Diese stehen ihrerseits auf dem Rücken einer Schildkröte, die langsam durch den interstellaren Ozean schwimmt, „Wasserstoffeis klebt an ihren dicken Beinen, und Meteore haben zahllose Krater im riesigen alten Panzer hinterlassen. Aus tränenden Augen groß wie Meere, von Asteroidenstaub verklebt, blickt die Schildkröte einzig und allein zum Ziel.“ (Prolog). Stellvertretend für unzählige Fantasy- und Popkultur-‚Gesamtwelt‘-Fiktionen (phänotypisch etwa Tolkiens Silmarillion-Erzählwelt und -Karte) kombiniert Pratchetts Diegese-Rahmen Archetypen aus heterogenen Seinssphären und Traditionen, hier konkret Elemente der indischen Mythologie mit einem Pandämonium aus Hexen, Magiern, Trollen, Zwergen, Menschen, Tieren sowie einer Zahnfee. Ferner begegnen noch der Weihnachtsmann, verschiedene Götter und der Tod – im Ganzen ein synkretistisches Großtableau von Mythologemen und Realien. – Naemi Dittes
Literatur / Quellen:
- Pratchett, Terry: Die Farben der Magie: Ein Roman von der bizarren Scheibenwelt [1983], München: Piper 2004